Donnerstag, 9. Februar 2012

A Beautiful Mind




John Nash(Russel Crowe) ist eine Mischung aus Edward Norton in „Fight Club“, einer Art Frauenheld und Sheldon Cooper(„The Big Bang Theory“). Diese extravagante Mischung ist ein Genie in der Mathematik und Jagd dem Erfolg(und später auch den Russen) hinterher. In der Uni von Princeton beginnt es, Nash steigert sich in seine Arbeit hinein, wird von dem bösen grauen Monster verfolgt das auf den Namen „Misserfolg“ hört und rettet sich in eine schizophrene Psychose. Der Misserfolg blieb aus, doch der „Wahn“ war nun hinter ihm her.  Ein noch bestialischeres Monster das ihn zu bezwingen scheint.
Ron Howard macht in „A Beautiful Mind“ alles richtig. Das könnte man sagen wenn der Film nur bis zur Entdeckung Nash’s Krankheit geht, denn danach geht es bergab. Man wollte zu viel, und zu viel ist nur selten gut. Denn was haben wir denn da, eine kleine Romanze, ein netter Thrill, Drama Drama und dann möchte man natürlich auch noch diese komplexe Krankheit authentisch darstellen. Wenn man so viele Bereiche hat die man abdecken muss, weiss man das es kaum möglich ist alles perfekt umzusetzen, in Wirklichkeit wurde nur eine Kelle aus dem jeweiligem Topf genommen anstatt gleich den ganzen Topf zu nehmen, es wurden also nur ein paar Möglichkeiten genutzt. Das ist nicht gut, das ist eine Schande für den wirklich existenten John Nash. Ja, vielleicht wurde er hier nicht lächerlich gemacht(obwohl Russel Crowe’s Overacting seinen Charakter irgendwann ins Komische gezogen hat), aber es ist schon arg respektlos wenn man sein Leben so verdreht darstellt. Denn in Wahrheit wurde viel aus seiner Biographie gestrichen, und viel frei erfunden. 
 
„A Beautiful Mind“ ist ein Film der die Masse im ersten Augenblick überzeugt und mit seiner Dramatik umwirft, dennoch sollte man einen zweiten Blick wagen und realisieren was man da gesehen hat, ob das wirklich so gut war. Was ich bei so einer Person wie Nash erwarte ist eine surreale Reise in seinen Kopf, in seine Krankheit, in seinen Verstand. Das wird einem aber nicht geboten, da hat man sich nicht Mühe gegeben, da ist man auf Nummer sicher gegangen und geht das Thema auf simpelste Weise an. Zwar vermag der Film zu rühren, in seinen besten Szenen sogar sehr, dennoch ist es unterm Strich einfach zu wenig für ein Werk mit so viel Potenzial. Dass der Film kein vollkommener Flop geworden ist kann man Jennifer Connelly verdanken, sie verkörpert Nashs Frau die ebenfalls an ihre Grenzen und darüber hinausgeht auf sensationelle Weise. Wunderschön und unglaublich talentiert. Zwar habe ich schon ein paar schlechte Worte über Crowe verloren, dennoch kann er, jedenfalls zu Anfang, den exzentrisch denkenden Mathematiker der in den zwischenmenschlichen Situationen scheitert perfekt rüberbringen. Mit zunehmender Laufzeit wirkt es dann einfach nur gekünstelt und übertrieben.
Alles in allem ist es einfach nur Schade was man hier vorfindet, zwischen den Trümmern dieses Films liegen zwar auch noch gute Eigenschaften, doch gehen sie in dem grauen Haufen des gescheiterten Versuches unter.

„Haben Sie jemals einfach etwas gewusst, Dr. Nash?“ – „Ständig.“

4/10 









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