Donnerstag, 2. August 2012

Gilbert Grape hat letzte Nacht in den Erinnerungen des Mörders gewühlt


Last Night (2011)
(Genre: Drama, Liebe / FSK: - / Laufzeit: ca. 93 Minuten / Land: FR, US)
"Last Night" ist ein Beziehungsdrama das einen am Anfang in die Irre führen möchte. Man wirkt altmodisch, so, als ob man dem Zuschauer schon nach 5 Minuten sagen möchte was das Ende bringt. Jedoch wird man überrascht. Man kriegt hier keine zickige Keira Knightley zu sehen die nur rumheult und über ihre Probleme redet, nein, dafür sind andere Filme zuständig, sie zeigt mit ihrem unglaublichen Schauspieltalent was wirklich der Kernpunkt eines Beziehungsproblems in Richtung "Eifersucht" ist. Das meiste wird nämlich gar nicht mit Worten gesagt. Es wird mit Gesten und Reaktionen gezeigt. Der Film wird deswegen auch durch die wunderbar schlichten und doch wunderschön wirkenden Bildern getragen. Man könnte den Film natürlich langweilig nennen. Oder man fügt stattdessen das Wort "realistisch" ein. "Last Night" ist ein einnehmendes Drama das viel mehr berührt als andere Vertreter des Genres. Das liegt einfach an dem ehrlichen Umgang mit dem Thema.
Wertung: 7/10


Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa (1993)
(Genre: Familiendrama / FSK: 6 / Laufzeit: ca. 118 Minuten / Land: US)
"Gilbert Grape" ist eine Offenbarung für Fans von Johnny Depp und vor allem von Leonardo DiCaprio. Es sind Oscarleistungen, und genau damit sollten sie auch belohnt werden. Jedoch kam es nicht soweit.  Jemand anderes wird aber belohnt: Der Zuschauer. Lasse Hallström inszeniert das Aussenseiter-Portrait des Jungen, der wohl mit jeglichen Mitteln im Leben bestraft wurde, auf höchst sensible Weise. Er steckt Johnny Depp in die Haut des Gilbert Grape, in einen Jungen der eine Mutter hat, die wie ein gestrandeter Wal auf dem Sofa hockt, einen Bruder, der seit Jahren geistig behindert und verdammt anstrengend ist, Probleme, die kein Mensch in seinem Alter haben sollte. Der Film wird so erzählt wie  es das Leben dieses jungen Mannes ist. Langgezogen, etwas langweilig, und auch etwas schmerzhaft. Der  letzte Punkte gilt als Kompliment, die Gefühle von Gilbert Grape werden dem Zuschauer von Minute zu Minute klarer. Emotionell fährt der Film aber erst in der Schlussphase zur Höchstform auf, und auch wenn ich weiss das man es im restlichen Teil des Films gewollt ruhiger angehen wollte, war es mir ein Stück zu einschläfernd. Nichtsdestotrotz kriegt man hier das etwas andere Jugenddrama dessen besondere Momente man vollends auskosten sollte.
Wertung: 7.5/10


Memories of Murder (2003)
(Genre: Thriller, Krimi / FSK: 16 / Laufzeit: ca. 112 Minuten / Land: KR)
Dieser Film. Memories of Murder heisst er. So einen Film hatte ich schon lange nicht mehr. Einen Film, der mich in seinen Bann zieht. Mit einfachen Mitteln. Mit tollen Inszenierungen. Man ist nicht so opulent wie ein Film namens "Se7en" (die Filme ähneln sich nebenbei gesagt sehr), doch muss es kein großes TamTam geben wenn man auch mit anderen Punkten Sympathie gewinnen kann. Dieser Thriller hier bietet nämlich eine Tragik die dir leicht ins Ohr säuselt und einen Storyverlauf der überraschend unkonventionell konstruiert wurde. Man ist hier auf der Jagd nach einem Mörder, doch wird hier nicht wie in anderen Filmen das Profil des Täters immer mehr zusammengesetzt, sondern man tappt immer mehr im Dunkeln, mit immer mehr herumschwebenden Fragezeichen. Die Kulissen die man ausgesuch hat schmiegen sich perfekt an dieses Konzept, es wirkt alles so verdammt düster und beengend, man möchte einfach nur ausbrechen und die Lösung finden. Die hier erzählte wahre Geschichte ist im Gesamtpaket und darüber hinaus ein unglaublich verblüffendes Werk, etwas das man auf ewig mit dem Genre "Thriller" in Verbindung bringen wird. 
Wertung: 8.0/10



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