Samstag, 27. Juli 2013

"Das lügenreichste Filmposter, das du je sehen wirst" - Evil Dead [2013]

(2013) / US / Laufzeit: ca. 91 Minuten /  FSK: 18 / Horrorfilm
'Mhmm, lass mich mal überlegen: Dieses Mädchen stand vor einer guten halben Stunde vor mir und unseren restlichen Freunden, schrie dass wir heute Nacht alle sterben werden, und kotzte Olivia, dem netten Mädchen das nur helfen wollte, volle kanne ins Gesicht. Danach ist sie ja auch noch auf grausame Weise gestorben, nachdem sie natürlich versucht hat, diesen einen Kerl abzustechen. Den Namen habe ich vergessen, mir ist nur noch in Erinnerung geblieben wie dieser Volltrottel laut aus dem Buch vorgelesen hat, welches mit Stacheldraht eingewickelt wurde und in welchem steht,  dass man nichts daraus aufschreiben oder laut vorlesen solle. Dieses Mädchen, welches ein klitzekleine bisschen so rüberkommt, als ob es vom Teufel besessen sei, hat damit doch bestimmt nichts zu tun. Und jetzt ruft sie aus dem Kellerloch nach Hilfe, die kleine Psychotante die vorhin schonmal ihre Gesichtsfarbe geändert und in einer anderen Stimmlage geflucht hat. Jap, ich habe alle Vor- und Nachteile abgewägt und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es absolut gar nicht dämlich ist, auf ihren Hilferuf einzugehen, in den dunklen Keller hinunter zu steigen, und zu schauen, ob wirklich nicht alles in Ordnung bei ihr ist.'

Liebe Leser und Leserinnen, jetzt lasst uns mal raten, wie schlau ihre Entscheidung denn nun war und ob die Olle aus dem Keller ihr nichts getan hat. Ich denke, da kann ich mir eine Auflösung sparen, so blöde wie die Menschen aus diesem Film dürfte der Großteil von mp jetzt hoffentlich nicht sein. Ernsthaft, ältere Horrorfilme hatten ja noch einen gewissen Charme indem sie mit, sagen wir mal, durchschnittlich intelligenten Auserwählten aufgewartet haben, doch heutzutage tut es einfach nur noch weh, vor allem wenn der IQ-Wert der Protagonisten schon in den Minusbereich rutscht. Aber genug gemeckert...oder auch nicht, denn als nächstes bitte ich darum, Splatterfilme solchen Ausmaßes nicht mehr als Horrorfilm zu betiteln. Ich habe mich sowieso schon immer gefragt, warum man hier nicht in zwei Genres aufsplittet, denn Filme dieser Art erzeugen bei mir (und bei dem Großteil der restlichen Menschheit) keine Angst, was bei Horrorfilmen üblich sein sollte, sondern Ekel. Und ein ekelerregendes Gefühl im Bauch ist kein Zeichen eines guten Horrorfilmes, sondern eines dafür, dass man grade einfach ein Riesengemetzel auf der Leinwand sieht, das keine Gänsehaut, keinen Grusel, kein Ich-versteckt-mein-Gesicht-unter-der-Decke-Feeling hervorruft. Der eigentliche Sinn wird da einfach verfehlt.

Es ist unendlich traurig, dass es immer schwieriger (bzw. unmöglich) wird, einen guten, modernen Gruselstreifen vor die Flinte zu bekommen. Back to the Roots, please, aber das junge Publikum, dass ja leider die Mehrheit darstellt, feiert ja überwiegend dieses Blutgewichse. 

2/10

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