Freitag, 25. April 2014

MAN OF STEEL - In Zeiten von Superheldenfilmen mit der Schlechteste

(2013) / CA, GB, US / Laufzeit: ca. 143 Minuten / FSK: 12 / Genre: Action, Sci-Fi
von Zack Snyder, mit Henry Cavill (Clark Kent), Amy Adams (Lois Lane), Michael Shannon (General Zod), Russell Crowe (Jor-El)

Bilder, die durch jedmöglichen Instagram-Filter getrieben wurden erfassen einen Mann, der auf seiner Telenovelareise die Ursprünge seiner Herkunft erforschen möchte. Er ist anders, er ist gutaussehend - er ist Superman. Doch ist es wirklich Superman? Oder nicht doch ein Vogel, ein Flugzeug? Ich möchte mich da nicht festlegen, so blass und austauschbar trat Henry Cavill in seinem Blau-Rotem Dress auf. Der Übermensch, der sein fehlendes Charisma mit einem wohl geformten Körper wett macht. Jedenfalls bei der weiblichen (und einem Teil der männlichen) Front. Der Rest möchte aber vor allem einen guten Auftritt sehen. Solch einen, wie ihn zum Beispiel Papa Russel Crowe zu bieten hatte. Ein Mann, der seine Muskelmasse nicht mit fehlendem Talent kompensieren muss. Und viel Screentime zum überzeugen brauchte er auch nicht. Doch sollte das so sein, Herr Snyder? Sollte die eigentliche Hauptfigur so leicht in den Hintergrund zu rücken sein? Ich meine, er ist der Namensgeber dieser Geschichte. Etwas Bezug zu Clark Kent sollte da schon hergestellt werden.



Sie können gutes Kino, Mister Snyder, dass haben Sie schon oft bewiesen! WATCHMEN, 300, SUCKER PUNCH, von mir aus auch DAWN OF THE DEAD. Alles Filme mit Substanz (wobei erstgenannter sich da am meisten angesprochen fühlen darf). Alles Filme mit guten, unverwechselbaren Snyder-Bildern. Doch das hier? Snyder-Bilderbeleuchtung, doch der Inhalt erinnert an eine Fusion aus LINDENSTRAßE und ALARM FÜR COBRA ELF. Zugegeben, zwar nett inszenierte Blockbusteraction, doch auch auf solche Szenen darf man gut eine Stunde lang warten. Man wird sich hier einfach nie ganz einig, was man denn nun möchte. Eine Geschichte erzählen? Irgendetwas in die Luft oder Fäuste fliegen lassen? Charaktere beleuchten? Man entscheidet sich für einen kruden Mix aus allem, wobei von jeder Prise - bis auf den Endkampf - sehr an Essenz gespart wird. 

Hier wird eine Superheldenschöpfung auf höchst grausame Weise entwürdigt. Und das sage ich über einen Mann, der seinen Schlüpfer (hier leider nicht) über der Hose trägt.  

3.0/10

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