Mittwoch, 2. Januar 2013

"End of Watch" - F*CK!

(2012) / US / ca. 109 Minuten / FSK: 16 / Genre: Thriller, Drama, Krimi

Die Straßen L.A's. Nicht die, die von Touristen belaufen werden, sondern die in den Grenzgebieten, in den Problembezirken. Die, in denen die Mafia lebt, ebenso wie gefährliche Banden, Tonnen von Waffen und Drogen. Genau dort fahren Taylor (Jake Gyllenhaal) und Zavala (Michael Pena) Streife. Abgesehen davon, dass sie eines der besten Teams des LPD's sind, können sie sich auch beste Freunde nennen. Beste Freunde die einen Erfolg nach dem anderen zu verbuchen haben. Doch sind sie sicher nicht das, was man 'perfekte Cops' nennt, durch ihre unkonventionelle Art und ihre Alleingänge machen sie sich in der Gegend unbeliebter, als es für Cops eh schon üblich ist. Das steigert zwar ihr Selbstvertrauen, doch eben auch den Hass der Bewohner. 

Jake Gyllenhaal rennt hier mit einer Handkamera bewaffnet an der Seite von Michael Pena durch lebensbedrohliche Straßen und macht seinen Job als Polizist. Found Footage: Kennt man. Polizisten: Auch. Sehen wir so gut wie jeden Tag. Doch sind wir hier erstens in einem Schmelztiegel in Amerika und zweitens zeigt das Found Footage auf unglaublich nahe Weise was so ein Team dort erlebt. Natürlich kann man davon ausgehen dass die Jungs und Mädels das im echten Leben nicht ebenfalls jeden Tag erleben, doch so grausam wie das auch aussieht, man kann davon ausgehen das es realitätsgetreu ist was man dort sieht. 

Aber mal angenommen es würde mir jemand sagen dass das total überzogen ist, und ich keinen Bock auf diskutieren hätte: Wen zum Teufel interessiert's? Die Show ist super, macht das Problem klar und bietet mit der deftigen Action die Phasenweise geschieht auch Blockbusteratmosphäre (was nicht immer schlecht sein muss). Doch wer hier Gyllenhaal und Pena überzogen nennt, hat die ein oder andere Grausamkeit verdient. Für mich stellen sie hier klar DAS Filmbuddypärchen des Jahres 2012 dar. Von Sekunde 0 an haben sie ihre Performance mehr als überragend abgeliefert. Alleine die Persönlichkeitswechsel von Arschlochhaft zum netten Gesetzeshüter und wieder zurück, war ziemlich beeindruckend.

Was den ein oder anderen nerven könnte, sind die teils wirklich schwer debilen Gangster. Abgesehen davon das sie in gewissen Szenen vorher wohl noch nie mit einer Waffe umgegangen sind, geht einem das Gelaber auch ziemlich auf den Keks. Doch da die Typen nur selten mal richtig an Screentime gewinnen, geht das grade so noch in Ordnung.

Aber es entschädigt so viel für diese offensichtlichen Fehler. So sind Ayer's Dialoge und Inszenierungen wirklich vom allerfeinsten, die Kulissenwechsel wie z.B. von der Seitenstraße zum schönen, mexikanischem Geburtstag, sind nicht einfach, doch er hat es problemlos geschafft. Langeweile kommt hier wirklich gar nicht auf. "End of Watch" ist für mich in absolut jeder Hinsicht intensiv: Die Emotionen stellen Buddys dar, denen man ihre Rollen mehr als abkauft, die Inszenierung lässt einem das realitätsnäheste Gefühl überhaupt bescheren und der Look ist so dreckig und sympathisch wie das Gesamtwerk an sich. Selten hat bei mir, als der Abspann lief, so ein Gefühlschaos geherrscht.

9.0/10

1 Kommentar:

  1. Fand den nicht ganz so gut wie Du, aber er war schon echt toll. Review kommt auch noch die nächsten Tage, denke ich. :)

    AntwortenLöschen