Mittwoch, 7. August 2013

Star Wars: Episode V - Das Imperium schlägt zurück

"Es ist eine dunkle Zeit für die Rebellion, obwohl der Todesstern vernichtet worden ist, haben imperiale Streitkräfte die Rebellen aus ihrem versteckten Stützpunkt vertrieben und kreuz und quer durch die Galaxis verfolgt.

Nachdem sie der gefürchteten imperialen Sternenflotte entkommen ist, hat eine Gruppe Freiheitskämpfer unter der Führung von Luke Skywalker jedoch einen neuen, geheimen Stützpunkt in der abgelegenen Eiswüste von Hoth errichtet.

Doch der teuflische Darth Vader - nur von dem Gedanken besessen, den jungen Luke Skywalker aufzuspüren, - hat Tausende ferngesteuerte Raumsonden bis in die entlegensten Bereiche des Weltalls entsandt..."

(1980) / US / OT: Star Wars - Episode V: The Empire Strikes Back / Laufzeit: ca. 125 Minuten / FSK: 12 / Abenteuer, Sci-Fi, Fantasy

Wir reisen drei Jahre weiter, von 1977 nach 1980, "Das Imperium schlägt zurück" feiert Premiere, die Fans campieren vor den Kinos. Man hat damals nicht zu unrecht ein noch größeres Stück Weltraumepos erwartet, "Krieg der Sterne" hat beträchtliche Einnahmen verzeichnet und somit stand George Lucas ein kleines bisschen mehr Geld für seinen nächsten Teil zur Verfügung. Er hat dennoch viele seiner Detailverkünstelungen der guten, alten Handarbeit überlassen - super Entscheidung, denn somit verfliegt auch hier kein bisschen Star Wars - Charme. Das größere Budget bemerkt man aber auf jeden Fall bei den Effekten, da hat man ein bisschen aufgedreht und noch etwas mehr für das Auge gezaubert. Alleine die Schlacht von Hoth sah verdammt aufwendig aus.

Vergleiche mit der neuen Trilogie sieht man nicht all zu gerne, aber sie müssen ja irgendwo sein. Hier nehmen wir mal "Angriff der Klonkrieger", Episode II, zur Seite: Ein Punkt hat mich dort extremst gestört, und zwar, dass das Auge zwar seinen Spaß hat, aber man nicht wirklich auf seine Kosten kommt. Man quetscht die Technik von damals wirklich aufs gnadenloseste aus, und doch fehlt mir dieser nahe Bezug, der noch in Episode IV so deutlich zu spüren war. Ständig fallen Schüsse, die Schlacht von Hoth nimmt gut eine halbe Stunde in Anspruch und ich bemerke einmal mehr, dass es einfach nicht das ist, was ich an dem Universum so liebe. Doch das ist meckern auf verdammt hohem Niveau, denn wenn man diese Szenen draußen gelassen hätte, wäre auch etwas komisch gewesen. Es war schon richtig den Krieg und die Rebellion hier in vollen Zügen zu zeigen, dennoch bin ich einfach nicht deswegen ein Fan von Star Wars.

Durch die vielen Kriegsschauspiele fehlt es dann stellenweise auch an der Charakterbearbeitung und Weiterführung dessen, was im direkten Vergleich mit dem Vorgänger eben wieder sehr deutlich wird. Dennoch schafft es Lucas oft und gut das Dreiergespann Solo, Leia und Luke aufleuchten zu lassen. Nach den anfänglichen Problemen sind sie kaum noch zu trennen (was manchmal in Happy-Family-Szenen ausartet) und ergänzen sich wirklich genial. Das ist eben etwas, was die neue Trilogie nicht hatte. Nicht in dieser Form. Liebe - Freundschaft - Und in dem packendem Finale, welches wirklich eine Menge raushaut, auch eine Packung Wut. Lucas ist mit der Zeit und seiner Machart noch etwas erwachsener geworden, verpackt den Ernst der Geschichte wunderbar und zeigt die wohl düsterste der alten Episoden.

"Nach meiner Größe beurteilst du mich, tust du das?"

Der wirkliche Clou beginnt bei "Das Imperium schlägt zurück" aber erst mit Luke's Reise nach Dagobah, zu einem alten Freund  - Yoda. Er soll ihn zu einem Jedi ausbilden, so wie er es einst mit Obi-Wan getan hat. Auf Dagobah beginnen die meiner Meinung nach beinahe besten Szenen des Luke Skywalkers. Er wird hier nicht als großer Held dargestellt, welcher nun auf jeden Fall die Galaxie vor der bösen Seite beschützt, nein, er ist eher der kleine bockige Junge der den Worten eines Erwachsenen keinen Glauben schenken mag. Wo er in Episode IV eine noch klar überwiegend sympathische Seite zeigt, kommt er hier schon etwas widerspenstiger rüber. Aber nicht in der Art, in der Anakin damals auftrat. Alleine wegen diesem Fakt finde ich Hayden Christensen als Anakin Besetzung 1a, er und Mark Hamill ergänzen sich einfach ideal und wenn man sie gedanklich vergleicht, kommt man auf immer wieder schöne Parallelen - und eben Nicht-Parallelen.

Was das Mittelstück des Weltraummärchens aber wirklich ausmacht, ist jedoch die Szene, die einfach jeder kennt. Ob nun gesehen oder nicht. "Luke, ich bin dein Vater!" - Ein Zitat, welches damals wohl einige Menschen böse gespoilert hat, ein Zitat mit dem wohl größtem Kultfaktor und vor allem ein Zitat, mit welchem jeder Luke auf dieser Welt mindestens trölf mal konfrontiert wird. Kampftechnisch kommt das Aufeinandertreffen (nachdem Luke rebellisch, trotz Abhalten von Yoda und Obi-Wan, von Dagobah weggeflogen ist, ohne seine Ausbildung zu beenden) zwischen Vater und Sohn aber auf kein episches Level. John Williams zaubert zwar mal wieder einen Score, bei dem Filmfans feuchte Höschen bekommen, doch ist die Choreo keines Finales würdig. Ist ja aber auch nicht das endgültige Finale zwischen Vater und Sohn, deswegen auch nicht schlimm. Wirklich packend ist erst das, was nach dem Kampf geschieht - Darth Vader,  der beinahe verzweifelt versucht, Luke zu erklären und ihn nebenbei auf die Böse Seite der Macht ziehen möchte, und Luke, der fassunglos einärmig vor dem Abgrund hängt. Ein Bild für Filmgötter.

"Wenn du wüsstest, welche Überlegenheit die dunkle Seite der Macht verleiht!"

Der Charme bleibt und dennoch ist der Erstling bei weitem sympathischer. Die Figuren nehmen an Coolness hier nochmal eine Schippe zu, wirken deswegen dadurch aber auch ein Stückchen kühler und nicht so nah, wie sie es sollten. Es ist nun mal der düsterste Teil der alten Trilogie und deswegen musste das alles so kommen - doch Geschmackssache bleibt das dennoch.

7.0/10

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