Sonntag, 13. Januar 2013

"Justified" // Season 1 // Long Hard Times to Come

"Justified". So heisst die Serie, die wohl mit am Besten zeigt, wie ein postmoderner Western auszusehen hat. Timothy Olyphant agiert hier wie einer der alten Revolverhelden, absolut lässig, gnadenlos und doch gerecht. Mit einem schicken Hut und Revolver bewaffnet, ist er einer der besten Marshals der Vereinigten Staaten. Ich möchte von vornherein sagen, dass die Serie ohne ihn wohl absolut nichts geworden wäre. "Justified" hat wenige Charaktere die einem wegen ihrer Sympathie oder wegen ihrem Auftreten ans Herz wachsen, doch Olyphant hat eine Ausstrahlung die das Niveau der Serie ein gutes Stück nach oben drückt.

Aber worum geht's überhaupt?
Deputy U.S. Marshal Raylan Givens (Timothy Olyphant) leistet sich einen dicken Fehltritt und erschiesst in Miami öffentlich einen Gangster. Damit er aus dem Rampenlicht rauskommt und seinen Job behalten kann, wird er in seinen Heimatstaat Kentucky zwangsversetzt. Dort trifft er auf einige alte Bekannte. Auf nette Gesichter, und auf nicht so nette Gesichter, darunter Rednecks, fast vergessene Freunde und Feinde - und seinen Vater.

Ich war dem ganzen ziemlich skeptisch gegenüber, denn ich bin absolut kein Western-Fan und konnte dass ganze drumherum nie verstehen. Aber mit "Justified" ist ein 'Einsteiger' ziemlich gut bedient, eben weil es eine Kombination aus Moderne und Vergangenheit ist. Und eben diese Kombi ist perfekt gelungen. Zwar sieht das technisch alles wie im 21. Jahrhundert aus, doch spürt man eine Art Rückblick auf vergangene Zeiten. Der ganze der das zusammenhält ist Timothy Olyphant. Auch wenn ich bereits gesagt hatte, dass er mir sehr gut gefallen hat, war das zum Anfang nicht der Fall. Er war ein Charakter, wie man ihn nicht gerne sieht: So perfekt, ohne Ecken und Kanten, macht alles richtig. Doch von Folge zu Folge wird klarer was für ein Mensch er ist, was für Probleme er mit seiner Exfrau hat, wie oft er die Grenzen seines Jobs übertritt, wie nah er an seine eigenen kommen kann. Vater-Sohn-Probleme kommen dann noch dazu. Doch überspielt er das meistens mit Coolness. Ergründen konnte man den Geist des Protagonisten wegen dieser Vielfalt noch lange nicht, man darf gespannt sein was man in den nächsten Staffeln noch so über ihn lernt.


Was mich anfangs noch gestört hat, war das "Case-of-the-Week"-Prinzip. In den ersten Folgen gab es je einen neuen Fall, aber kaum Storyzusammenhänge. Das ist schon etwas enttäuschend wenn man sich eine richtige Serie erhofft. Dennoch spielt sich das relativ schnell ein und nach einer gewissen Zeit kommt das einem auch nicht mehr nervig vor. Trotzdem hoffe ich drauf, dass dieses Konzept in den folgenden Staffeln vollkommen verschwindet. Bei "Supernatural" z.B. war es ja genauso.

Abschließend kann ich nur sagen, dass diese Serie eine breite Masse anspricht und ansprechen sollte. Also nicht nur eingefleischte Westernfans. Die meisten Skeptiker werden von Cowboy Olyphant sowieso schnell umgestimmt.

7.0/10

3 Kommentare:

  1. Okay, das mit dem "Case-of-the-Week" ist dann jetzt irgendwie doof...mh, steht ja eh erst mal hinten an.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, leider. Die Fälle sind dafür aber auch wirklich interessant und abwechslungsreich. Keine Must-See-Serie, kein Stress ;)

      Löschen
    2. Naja, schauen wir dann mal... ;)

      Löschen